Nach der bitteren Auswärtspleite in Oberndorf scheint das Team aus Brachttal wie ausgewechselt. Gewann man zuletzt zuhause fulminant mit 7:0 gegen die Reserve des 1. FC 03 Gelnhausen, so konnten auch die beiden Derbygegner aus Wittgenborn und Aufenau nichts mit nach Hause nehmen. Bemerkenswert ist dabei das Torverhältnis, welches sich der SVB zurechtgeschossen hat. Mit einem 4:0 gegen die KG Wittgenborn und einem 3:0 am vergangenen Sonntag gegen die Melitia aus Aufenau hat man innerhalb von nur 7 Tagen 14 Tore auf das Konto gelegt und dabei keinen einzigen Gegentreffer verzeichnen müssen.
SV Brachttal 4 : 0 KG Wittgenborn
Tore: Robin Kliehm-Eckert, Jannik Priem, Damian Schwarzkopf, Sebastian Lohrey
SV Brachttal 3 : 0 SV Melitia Aufenau
Tore: Sebastian Lohrey, Michel Siebert, Deniz Emre
WITTGENBORN. Nach dem Torfestival gegen Gelnhausen 2 spielte man Donnerstagabend gegen den Rivalen aus Wittgenborn. Klar war: Der Sieg musste unbedingt bestätigt werden. Der SVB kam, anders als gegen Gelnhausen, nur mäßig in die Partie. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab. Es dauerte bis in die 38. Spielminute ehe Kliehm-Eckert den extrem wichtigen Führungstreffer für Brachttal besorgte. Nach einem Pressschlag im Strafraum kommt der Ball vor die Füße von RKE, der aus gut 16 Metern ins rechte Eck abzieht. Bis zur Pause blieb es dabei. Wirklich guten Fußball ließ man weitestgehend vermissen. In Halbzeit zwei sollte sich dies ändern. Doch kaum stand man auf dem Platz hätte man fast den Ausgleich schlucken müssen. Nach einem missglückten Abschlag von Torwart Peetz flog der Ball genau vor die Füße eines Gegenspielers, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und nach kurzer Verarbeitung direkt abschloss. Der Ball segelte über Keeper Peetz, der die Kugel gerade noch so mit den Fingerspitzen gegen den Pfosten lenken konnte. Glück für Brachttal. Eine Viertelstunde vor Schluss erhöhte Priem durch einen Querpass von Kliehm-Eckert per Hacke zum 2:0. In den Schlussminuten konnten Damian Schwarzkopf und Sebastian Lohrey das Ergebnis auf 4:0 hochschrauben. Lohrey erzielt dabei sein fünftes Tor im dritten Ligaspiel! Das Ergebnis spricht, auch bei einer schwächeren spielerischen Leistung, für sich. Damit scheint das 7:0 vergangene Woche bestätigt.
AUFENAU. Nur drei Tage später empfing man vergangenen Sonntag Derbygegner Melitia Aufenau auf heimischem Geläuf. Man durfte sich schon vor dem Spiel über etwas kühlere Gegebenheiten als bei den Spielen zuvor freuen. Dennoch war man sich vor dem Spiel sicher: "Das Spiel heute wird schwieriger für uns als das vergangene gegen Wittgenborn!", warnte Trainer Martin Magnon bei der Vorbesprechung. Nicht umsonst! Gegen die Melitia spielte man schon fast alle Szenarien durch. Man gewann 4:2 nach Rückstand, verlor nach Führung, ging in Aufenau unter oder siegte in aller letzter Sekunde. Immer eng, immer umkämpft, immer unvorhersehbar. Man startete ähnlich wie drei Tage zuvor etwas verhalten in die Partie. Für einige Akteure überraschend pfiff Schiedsrichter Sebastian Keil in der 10. Spielminute einen Elfmeter für Brachttal, nachdem Benke einen Offensivakteur am Trikot gehalten hatte. Sebastian Lohrey fasste sich sein Herz und schraubte seiner Torquote treu: das sechste Tor im vierten Spiel. In der Folge war man eher darauf bedacht, in der Defensive stabil zu stehen, statt attraktiven Fußball zu spielen. Dementsprechend gab es außer vielen Zweikämpfen (weitestgehend im Mittelfeld) nicht viel zu sehen. Auch in Halbzeit zwei kam keine Schippe spielerische Klasse hinzu. Ein Freistoß musste für das 2:0 sorgen. Michel Siebert lag sich die Pille rund 25 Meter links vor dem gegnerischen Kasten zurecht. Dann hatte Siebert mal wieder einen seiner sensationellen Momente, als er das Spielgerät mit enormer Schärfe in den rechten Knick zwiebelte. Man wusste, dass eine 2:0-Führung nicht so sicher ist, wie sie aussieht. Und diese Unsicherheit sorgte auch dafür, dass man das Spiel kaum ruhiger gestalten konnte. Immer wieder gab es Strafraumszenen auf beiden Seiten, hart umkämpfte Zweikämpfe und Konter. Nichts führte jedoch zu einer Veränderung des Ergebnisses. Der frisch aus dem Urlaub gekommene Deniz Emre sorgte Sekunden vor dem Schlusspfiff für das 3:0 nach einem schönen Querpass von Lohrey. "Das war heute sicherlich kein gutes Spiel, aber wir haben es gewonnen. Das ist alles was zählt. Wir müssen auch solche Spiele gewinnen, die keine spielerische Klasse haben.", so Priem. Zentraler Mittelfedmann Johannes Horstmann sieht das ähnlich und fügt hinzu: "Gegen Gelnhausen musste die Offensive ihren Job machen, gegen Wittgenborn das Mittelfeld und heute die Abwehr. Und das haben wir gemacht!". Damit ist das schlechte Auftaktspiel vergessen, man steht mit 9 Punkten und 15 zu 5 Toren wieder in der vorderen Tabellenhälfte.
Am kommenden Samstag geht es um 18:00 Uhr gegen die Reserve des TSV 07 Höchst. In den vergangenen Spielzeiten konnte man dort keinen einzigen Punkt mitnehmen. Das soll sich diesmal ändern!
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